Nun ist doch wieder alles anders, aber da heißt es eben durchhalten. Lasst uns das Beste daraus machen! Und das geht.
In dieser Zeit bekommen manche Werke plötzlich ganz andere Interpretationsmöglichkeiten. So musste ich gar nicht lange suchen, um zu wissen, welches meiner Werke in der derzeitigen Ausstellung unser aller Situation am besten darstellt: Dies ist „Die Straße nach Zein-o-Din„, einer Karawanserei im Iran in der Nähe von Yazd. Die Trockenheit drückt sich nicht nur in der Schotterpiste aus, sondern auch im letzten bisschen Grün, das übriggeblieben ist, bevor die kargen Berge ein Weiterkommen noch schwieriger machen.
Genauso wie diese Landschaft sich nach einem Regenguss sehnt, so geht es uns. Wir dürsten nach unbeschwerter Gesellschaft, einem Weihnachtsfest ohne die Gefahr vielleicht die Regeln doch irgendwo übertreten zu haben. Uns dürstet nach Menschen, Gesundheit, Sonne, Kino, Kultur, irgendwo einen Kaffee zu trinken, Freunde zu treffen und an den nächsten Urlaub zu denken. Ach, was wäre das schön, nicht wahr?
Bis dahin müssen wir noch durchhalten, und das gilt für insbesondere für uns bildende Künstler. Wir darben und bemühen uns online um Aufmerksamkeit mit Bildern, Online-Unterricht oder -Talks. In Deutschlands steht es mit den staatlichen Hilfen besonders schlecht. In anderen Ländern hat man kein Problem zu einer Spende für sich aufzurufen, aber hier in Deutschland schämt man sich so lange, bis es nicht mehr geht. Bei mir geht es zwar noch, aber ich hinterlege trotzdem ganz mutig meinen Paypal-Zugang ganz unten auf der Seite.
Darstellende Künstler und Musiker haben es ebenfalls schwer. Kein Konzert, kein Theater – und das schon über Monate. Da ist es wunderbar zu sehen, dass sie immer wieder neue Ideen haben, wie z.B. Bodo Wartke mit seinen Weihnachtsauftritten.
Kreative müssen eben nun noch kreativer sein.
Ich bin selbst erkältet. So habe ich mich ebenfalls dazu entschlossen, mit den angebotenen Führungen durch die Ausstellung bis zunächst zum 10.01.2021 in den Lockdown zu gehen.
Ja – es dürstet uns! Nach mehr und Meer. Wie wird es sich anfühlen nach dieser Fastenzeit? Der erste Tropfen Kultur ohne Bildschirm…? Ich freue mich drauf!!! Das Wasserweibchen
Und ich erst… geht Meer nicht auch im Lockdown? 🙂
Es geht mehr Meer, man braucht bloß die Augen zuschließen.
Nur manchmal ist das zu wenig, finde ich 😉
Herausforderungen kreativ zu begegnen, ist immer ein Gewinn. In den Sand gesteckt, wäre der Kopf dafür nicht offen. Also: Wann immer möglich, den Rücken strecken und Blick nach vorn, um kreative Ansätze zu ermöglichen.
Und das machen wir doch immer wieder gern. Yeah!