Blueberry Hill
Ja, es ist so – ich mag Fats Domino, ab er meinte nicht diese Art von überbordend süßen Cupcakes, als er diesen Song schrieb, aber dieser Titel war der erste, der mir in den Kopf geriet, als ich nach einem suchte, der interessanter klingen sollte als Blaubeer-Cupcake. Sicherlich bringe ich einige von euch dazu, an diesen Song zu denken, nicht wahr? Gut, ich hatte meinen Thrill mit ihm – dem Cupcake.
In der Tat, es waren einige Hügel, die ich überwinden musste, bevor ich in der Lage war dieses süße süße Ding zu malen.
Es war ein sehr warmer Frühlingstag und ich wollte einen Freund auf einen Kaffee treffen, und weil ich nicht immer den gleichen Ort dazu nutzen wollte, dachte ich an einen in der Nähe und erinnerte mich an ein kleines Café gleich gegenüber mit dem passenden Namen „Cookie Cupcake“, der mir in den Sinn sprang, wahrscheinlich wegen der schrill pinkfarbenen Wände draußen und den bunten Cupcakes und der Einrichtung drinnen. In diesem kleinen Raum schien alles irgendwie zu viel zu sein, aber aus dem Grund schlug ich ihn vor.
Ich fuhr mit dem Rad hin und wir hatten eine gute Zeit uns gegenseitig und nach einigen Wochen auf den neuesten Stand zu bringen. Nach dem ersten Kaffee fanden wir die Zeit, um uns am Tresen zu entscheiden, welcher Sünde wir uns hingeben würden. Mir war nach Himbeere mit weißer Schokolade, Sahne… Ich denke, ihr könnt es euch vorstellen.
Es war nicht so plötzlich, dass mir die Idee kam, einen Cupcake mit nach Hause zu nehmen, aber ähm… ich war mit dem Fahrrad unterwegs. Egal, ich konnte es nicht lassen und bevor wir den Ort verließen, hatte ich nur noch das Problem, mich für einen zu entscheiden, den ich mitnehmen wollte… musste. Die nette Frau hinter dem Tresen legte die blaue Sünde in eine sichere Box und dann beides in eine weiße Papiertüte.
Hm, ok, ich war immer noch skeptisch, ob das gutgehen würde, aber ich hatte zwei Fahrradkörbe. Allerdings traute ich mich nicht den blauen, ach so blauen Cupcake in einen der beiden zu legen und hing ihn an den Lenker und begleitete das Fahrrad schiebend meinen Freund zur Straßenbahnhaltestelle. Auf der Strecke waren bereits einige Ups und Downs hinauf auf die Bürgersteige oder wieder hinunter. Nein, ich schaute nicht in die Tüte, nur um zu sehen, dass mein Hügel schon seine Form verändert hatte. Hoffentlich…
Wir sagten Tschüß und bin ich begann meine Fahrt durch die City und aus ihr hinaus, stoppte an roten Ampeln, wartete, wagte immer noch nicht nachzuschauen. Ich wollte nicht meine furchtbare Vorstellung des armen Kuchens sehen, dass ich möglich heil mit nach Hause bringen wollte, um ihn zu malen. Wahrscheinlich würde ich nach Hause kommen und könnte mit der Sahne das nächste Bild malen. Ich dachte, ich hätte die Straßenbahn nehmen sollten. Das wäre sicherer gewesen blablabla… du dummes Mädchen, du wusstest, dass sie bildschöne Cupcakes machen und du erinnertest dich an die Idee vor Jahren mindestens einen dieser zu malen… oder alle?
Ich fuhr weitere Bürgersteige hinauf und hinunter – nicht besonders weich an einigen Stellen. Ich fühlte mit Blueberry Hill bei jedem Höhenunterschied und biss mir auf die Zunge. Es war kein Trost daran zu denken zu Hause anzukommen und in der Lage zu sein ihn zumindest zu essen. Was für eine Verschwendung!
Als ich zu Hause ankam, öffnete ich die Tür. Zuerst trug ich Blueberry Hill in seiner Tüte ins Atelier und stellte ihn vorsichtig auf den Tisch… immer noch kein Blick. Dann holte ich mein Fahrrad herein. Mit einem tiefen Atemzug betrat ich das Atelier wieder und zog die beiden Seiten der Papiertüte mit spitzen Fingern auseinander, um nun endlich festzustellen, dass Blueberry Hill seine Blaubeere auf der Spitze verloren hatte und die schönen Sahneschichten zu einer Seite gerutscht waren. Es war so logisch. Allerdings sah ich durchaus noch Potenzial für eine Rettung, zumindest für einen Teil. So nahm ich ihn aus der Box und stellte ihn auf meine Mal-Bühne. Das arme Ding stand nun mit all seinen Unzulänglichkeiten in der Mitte meiner Bühne. Also, nahm ich all meinen Mut zusammen und die gefallene Spitzen-Blaubeere und drapierte sie wieder auf Blueberry Hill. Ich setzte mich und schaute mir das Resultat meiner Fahrradfahrt durch die Stadt mit dieser Schönheit an. Ich drehte ihn ein wenig und fand einen Anblick, der nicht so schlimm ausschaute. Ich war etwas erleichtert, aber es war ein warmer Tag und dieser Cupcake war voller Sahne, nicht grade ein Stadium, das lange halten würde. Ab mit ihm in den Kühlschrank für die morgige Mal-Session? Nein, die Sahne wäre dann nicht mehr frisch und vielleicht bereits angetrocknet. Das würde man sehen. Das heißt, ich musste sofort anfangen, denn die Sonne würde in zwei Stunden untergehen, und ich bin ein Fan von Tageslicht.
Zunächst suchte ich etwas, worauf er stehen sollte, etwas, das nicht so empfindlich sein sollte. Der Pflasterstein, der selbst mit einigen Unzulänglichkeiten aufwarten konnte, sollte es sein und war zudem ein guter Kontrast von hart zu weich. Für den Maluntergrund entschied ich mich für ein quadratisches Paneel, fand den für mich besten Punkt darauf für meinen süßen Schatz und begann.
Ich fühlte, ich hatte die Pflicht ihn so aussehen zu lassen, wie er es verdient hatte und war ganz glücklich es wirklich in der verbleibenden Zeit geschafft zu haben. Am nächsten Tage wagte ich einen zweiten Blick, veränderte den Hintergrund noch etwas. Nun trocknet Blueberry Hill in meinem Atelierfenster … (flüsternd) er war sehr lecker, egal wie er ausschaute.
Hat jemand eine Idee, warum Objekte für Stillleben und Cupcakes immer so schön und lecker aussehen müssen?
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Ulrike Miesen-Schuermann
Künstlerin, Dozentin für Malerei und Kreatives Schreiben, Ideenquelle
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